Solnedgang. Mein Corona-Sommer 2020
Acryl auf Tengucho auf MixedMediaArtBoard, 60×60 cm (Rahmen inklusive), 2020/2024

„Solnedgang“ ist ein ganz besonderes Bild – für mich. Jedes Mal, wenn ich es anschaue, kommt wieder dieses Gefühl hoch. Es spiegelt ein Erlebnis im grauen Corona-Sommer 2020 wider. Angelegt wurde es mit meiner Strukturtechnik schon 2020. Durch andere Arbeitsthemen ruhte es drei Jahre. Gesicht erhielt es erst im Januar 2024 durch das Überkleben weiterer Flächen und die Gestaltung mit Farben. Dazu kommt, dass ich normalerweise bei der Strukturmalerei opak arbeite. Doch hier bin ich, wahrscheinlich durch meine Arbeitsweise in den letzten drei Jahren, unwillkürlich in die Lasurmalerei gerutscht. Im Sommer 20 stand durch Corona die Welt Kopf. Auch unser sicher geglaubter Urlaubsplatz fiel plötzlich weg. Normale Ostseeplätze waren nicht mehr bezahlbar. Da entdeckten wir Dänemark für uns. An jenem Abend fuhren wir an die Nordsee und trafen dort auf Sommerfrischler, meist hell gekleidet. Die Kinder tollten rum. Die Leute waren gelöst und fröhlich. Für uns aus Deutschland war das unfassbar! Dann passierte der Zauber: Mit dem Sich-dem Horizont-Nähern der Sonne wurde es immer stiller, ja feierlich. Es entstand eine Gemeinschaft. Alle schauten dem Solnedgang (= dänisch: Sonnenuntergang) zu. Und ich war einfach nur glücklich. Dieses Bild kann im Licht wie im Schatten hängen. Es strahlt diesen Frieden und eine tiefe Dankbarkeit aus. Das Bild sagt mir, dass selbst in grauen Zeiten immer Hoffnung zu finden ist. Man muss sie nur sehen.
